Um ein Haar hätte Schwarz-Weiß Alstaden sein Pokalmärchen um ein weiteres Kapitel ergänzen können. Nach dem 4:3-Erfolg über den Wuppertaler SV in der 2. Runde spielte der Bezirksligist im Niederrheinpokal-Achtelfinale gegen den nächsten Regionalligisten eine gute Partie.
Trotz 40-minütiger Überzahl mühte sich die SSVg Velbert in der Alstadener "Kuhle" - um durch einen Standard in der Nachspielzeit doch noch mit 2:1 (0:0) zu gewinnen.
Dennoch war es nicht der Ärger, der bei den Alstadenern um Spielertrainer Raphael Steinmetz am Ende überwog. "Ich bin riesig stolz auf die Truppe und wie wir das verteidigt haben. Es war klar, dass ab der 60. Minute Angriffe über uns rollen, die neun Mann - wobei ich mich da auch ein bisschen rausnehmen muss - und Alex haben das überragend gemacht", lobte der ehemalige RWO- und WSV-Profi seine Mannschaft und Torwart Alexander Krobok, die dem Viertligisten einen harten Kampf lieferten.
Aber es gab trotzdem auch einige Punkte, die dem Alstadener Trainer nicht gefielen. Wie der Platzverweis gegen Rene Biskup, der kurz nach Wiederbeginn die Ampelkarte sah (50.). Beide Gelbe Karten gab es für Fouls an der Seitenlinie. "Da hat er uns natürlich einen Bärendienst erwiesen. Mit Elf wird's ein ganz anderes Spiel", monierte Steinmetz, der die Entscheidung des Schiedsrichters aber komplett unterschrieb: "Die erste Karte ist schon knallgelb bis orange, die zweite dann einfach dumm. So kann ich da nicht hingehen."
Schema:
SW Alstaden: Krobok - Falcone (78. Shihada), Kücük, Langen, Stollen, Mujezinovic (74. Knizik) - Walkenbach, Konarski, Aycicek (88. Odamatey) - Steinmetz, Biskup.
Tore: 1:0 Steinmetz (55.), 1:1 Kaya (79.), 1:2 Schiebener (90.+3).
Schiedsrichter: Jan Peter Weßels.
Gelb-Rot: Biskup (55., wiederholtes Foulspiel)
Zuschauer: 700.
Trotz Unterzahl hatte Steinmetz, der trotz einer Muskelverletzung die gesamten 90 Minuten durchspielte, die Alstadener in Führung gebracht - sein Distanzschuss beschleunigte auf dem nassen Kunstrasen unangenehm und rutschte Velbert-Keeper Marcel Lenz durch die Finger.
Es ist sehr ärgerlich, wie die Tore fallen. Das war extrem bitter.
Raphael Steinmetz
Am Ende drehte Velbert die Partie durch eine abgerutschte Flanke und einen Freistoß in der dritten Minute der Nachspielzeit. "Es ist sehr ärgerlich, wie die Tore fallen. Das war extrem bitter. Am Ende war es aber erkämpftes Glück, nach so vielen Chancen ist das Ergebnis natürlich verdient", bilanzierte der Torschütze.
Während die Reise im Niederrheinpokal für die SSVg Velbert weitergeht, ist für Schwarz-Weiß Alstaden nach dem Achtelfinale Schluss. Unterm Strich bleibt aber der sensationelle Erfolg gegen den Wuppertaler SV - und eine starke Leistung gegen Velbert. "Das waren am Mittwoch alles Spieler, die am Samstag in der Liga auch spielen könnten, da war natürlich der Respekt da. Gestandene Regionalligaspieler", betonte Steinmetz, der im ersten Durchgang gar ein "ausgeglichenes Spiel" sah.
Im Liga-Alltag will der Spielertrainer wegen seiner Verletzung vorerst pausieren. Am kommenden Sonntag ist Rheinland Hamborn (29. Oktober, 15.15 Uhr) in der Kuhle zu Gast. Als Tabellensechster hat Schwarz-Weiß Alstaden bereits zehn Zähler Rückstand auf Ligaprimus VfB Bottrop, acht Punkte beträgt das Polster auf die Abstiegsplätze.